Lösungsorientiert: Home-Office-Equipment, Teil 2

Im ersten Teil unseres Home-Office-Zubehör-Specials haben wir einen genaueren Blick auf empfehlens­werte Allround-Headsets, Büro­stühle, Webcams und WiFi-6-Router geworfen. Diesmal stellt IGM beidhändig nutzbare Wireless-Mäuse, vielseitig einsetzbare Tastaturen, augenschonende Blaulichtfilter-Brillen und flexible Schreib­tische vor – wieder mit der Prämisse, dass sich das jeweilige Produkt sowohl für den Home-Office-Einsatz als auch zum Spielen eignet.
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Wandelbare und kompakte Tastaturen
Wer seinen Home-Office-Rechner nach Feierabend gerne noch für eine gepflegte Multiplayer-Runde in „Fortnite“, „FIFA“, „Forza Horizon“ und Co. nutzt, merkt meist schnell, dass die Präzision und Schnelligkeit von Standardtastaturen zu wünschen übriglässt. Die Lösung: Eine Tastatur, die die Disziplinen Tippen und Spielen unter einen Hut bringt und im Idealfall auch noch eine hohe Flexibilität bietet. Ein recht teurer, aber auch sehr empfehlenswerter Vertreter dieser Zunft ist die Claymore II aus der Gaming-Sparte ROG (Republic of Gamers) von ASUS. Der Clou hier: Der gesamte Ziffernblock kann mit nur wenigen Handgriffen entfernt werden. Wieder anbringen lässt sich das Modul später sowohl auf der rechten als auch auf der linken Seite. Flexibler geht es kaum! Damit im Praxisbetrieb nichts wackelt und verrutscht, kommen dafür Einrastschienen zum Einsatz. Die mitgelieferte, aus Kunstleder gefertigte Handballenauflage sorgt indes für mehr Komfort, findet mit Hilfe einer Magnetschiene an der Tastatur-Vorderseite Halt und harmoniert mit beiden Ziffernblock-Positionen.

Stichwort Ziffernblock: Dem Numpad-Modul spendierte ASUS auf der Oberseite einen breiten Lautstärkeregler sowie direkt darunter vier frei belegbare Zusatztasten. Ihnen kann man beliebige Makros zuweisen, was beim Arbeiten wie auch Spielen vieles vereinfacht. Nächstes Flexibilitäts-Highlight: Dank beiliegendem USB-Dongle und integriertem 4000-mAh-Akku lässt sich die Claymore II ohne Präzisionseinbußen auch drahtlos betreiben – sie ist also ideal für all jene, die Kabelsalat auf dem Schreibtisch um jeden Preis vermeiden möchten. Im Funkbetrieb hält sie dann ca. 43 Stunden durch (unbeleuchtet ca. 144 Std.), bis sie über das 1,8 Meter lange USB-Kabel wieder aufgeladen werden muss. Abgerundet wird das Flexibilitätswunder von mechanischen Switches, einem Passthrough-USB-Port und ASUS’ hauseigenem Beleuchtungskonzept AURA Sync. Letzteres erhöht nicht nur die Tastensichtbarkeit im Dunkeln und sieht cool aus, sondern ermöglicht es auch, jede Taste individuell zu beleuchten.

Ein weiterer, anhaltender Trend im Tastatursektor sind Modelle vom Typ Tenkyless (TKL). Hier wird der komplette Ziffernblock einfach weggelassen, was diese Keyboards leichter, portabler und vor allem kompakter macht. Wer auf dem Home-Office-Schreibtisch also ohnehin mit begrenztem Platz kämpft und wenig mit Tabellen zu tun hat (sprich auf den Ziffernblock verzichten kann), ist mit einer Tenkeyless-Tastatur gut beraten. Empfehlenswerte Modelle, die sich auch prima für eine Gaming-Runde eignen, sind unter anderem die Corsair K70 RGB TKL Champion Series (ca. 160 Euro), die Roccat Vulcan TKL Pro (ca. 147 Euro), die Razer BlackWidow V3 Mini Hyperspeed (ca. 149 Euro), die Steel Series Apex Pro TKL (ca. 218 Euro) sowie die kabellos nutzbare Logitech G915 Lightspeed TKL (ca. 150 Euro). Dass eine sehr gute Tastatur mit Home-Office- und Gaming-Tauglichkeit nicht unbedingt teuer sein muss, beweist indes Sharkoon mit der Skiller SGK5. Sie kostet gerade einmal 40 Euro, ist beleuchtet, hat eine Handballenauflage und verfügt über mehr als ein Dutzend praktische Zusatztasten.

Schnurlose Präzisionsmäuse für Links- und Rechtshänder
Computer-Mäuse gibt es wie Sand am Meer. Seit dem Corona-bedingten Home-Office-Boom verlangen Nutzer jedoch immer häufiger nach Modellen, mit denen man sich sowohl präzise durch Office-Tabellen klickt als auch bei einer gepflegten Runde „League of Legends“ und Co. eine gute Figur macht. Hinzu kommt: Teilen sich mehrere Personen den Rechner, soll die Maus idealerweise auch für Links- und Rechtshänder geeignet sein. Eben dieser schwierige Spagat gelingt Logitech mit der ca. 85 Euro teuren G Pro Wireless. Gerade einmal 80 Gramm schwer, punktet der schwarz gefärbte Nager mit einem Sensor, der Oberflächen mit einer Präzision von bis zu 25.600 DPI abtastet und Nutzern zwei zentrale Aktionstasten, ein klickbares Mausrad sowie zwei Zusatztasten im Daumenbereich zur Verfügung stellt. Letztere schmiegen sich dank kleiner Magnete an den linken Rand der Maus. Genial gelöst: Linkshänder können die Tasten einfach entfernen und dann ein auf sie angepasstes, ebenfalls mitgeliefertes Tastenpaar auf der rechten Seite anclippen. Lob auch das für Konnektivitätskonzept: Soll die Maus kabellos betrieben werden, entfernt man einfach den Funk-Dongle aus dem Aufbewahrungsfach an der Unterseite und stöpselt ihn in den Laptop/Rechner. Ist eine Kabelverbindung gefragt, kommt ein 1,8 Meter langes Kabel zum Einsatz, das gleichzeitig den 250-mAh-Akku der Maus auflädt.

Genial gelöst

Im Home-Office weniger interessant, dafür aber für Gamer wichtig: Über eine Taste auf der Unterseite wechselt man nahtlos zwischen fünf DPI-Profilen, alle Tasten lassen sich umprogrammieren und auch die LED-Beleuchtung auf der Oberseite ist konfigurierbar. Mehr Zusatztasten und ein etwas höheres Gewicht gefällig? Dann eignet sich die Logitech G903 (ca. 92 Euro). Aber auch andere Hersteller haben Beidhänder-Mäuse im Sortiment, die Gaming- und Office-Tauglichkeit gelungen vereinen. SteelSeries etwa schickt bereits seit 2017 erfolgreich die mit acht Tasten, gummierten Griffen und RGB-Beleuchtung ausgestattete Sensei 310 ins Rennen, während Razer seit 2019 mit der nur 76 Gramm schweren Viper Ultimate (ca. 114 Euro) überzeugt.

Brillen mit Blaulichtfilter
Wer viel am Bildschirm arbeitet und/oder spielt, der ist in der Regel auch größeren Mengen blauvioletter Strahlung ausgesetzt. Die Folge dieser ständigen Blaulicht-Exposition sind zwar wissenschaftlich noch nicht vollends erforscht, zahlreiche Studien deuten jedoch auf verschiedene negative Effekte hin, darunter trockene und ermüdete Augen, Kopfschmerzen, Schlafstörungen sowie die Begünstigung von Augenkrankheiten wie etwa dem Grauen Star. Bestes und günstigstes Gegenmittel? Der mittlerweile in aktuelle Betriebssysteme integrierte Blaulichtfilter. In macOS Sierra heißt er Night Shift, im Windows 10 ganz simpel Nachtmodus. Wer im Home-Office nun aber mit einem älteren Betriebssystem hantiert und auch keinen Bildschirm besitzt, der diese Funktion anbietet, kann alternativ auf Brillen mit Blaulicht-Filter zurückgreifen.

Eines der bekanntesten Modelle ist die Razer MOBA. Sie filtert bis zu 65 Prozent des auf die Augen treffenden Blaulichts sowie 100 Prozent UV-Licht, eignet sich also auch als Sonnenbrille. Außerdem sieht sie modern aus, wird in einer Tragetasche samt Putztuch geliefert und kostet vertretbare 40 Euro. Für fünf Euro weniger gibt’s die „Gaming-Brille“ von Horus X. Stärken dieses Modell sind der robuste Rahmen aus Polycarbonat, der 85-prozentige Blaulicht-Filter und der trendige Unisex-Look. Lediglich 30 Euro kostet derweil die Blaulichtfilter-Brille von KLIM Optics. Mit 20 Gramm zählt sie zu den leichtesten Vertretern ihrer Art, und auch die 92-prozentige Blaulicht-Filterung gefällt.

 

Bei Online-Telefonaten weniger von seiner Umgebung abgekapselt

Wer zusätzlich zum Blaulicht- und UV-Filter noch Multimedia-Features wünscht, sollte sich wiederum die Razer Anzu ansehen. Kern-Feature dieser Bluetooth-Audio-Brille stellt eine Kombination aus Stereo-Kopfhörern und omnidirektionalem Mikrofon dar, die Razer ebenso wie kleine Akkus direkt im Rahmen verbaut. Resultat: Bei Online-Telefonaten etc. ist man von seiner Umgebung weniger abgekapselt als mit einem klassischen Headset. Zudem wiegt die Razer Anzu nur 48 Gramm, ist also deutlich leichter als ein Headset. Zur Navigation integrierte der Hersteller je ein Sensorfeld in jedem Bügeln, mit denen man durch einmaliges Antippen Gespräche annimmt, zweimaliges Antippen den Sprachassistenten startet, und so weiter. Bis vor Kurzem kostete die Razer Anzu noch knapp 210 Euro. Zu Redaktionsschluss lag dieser Preis bei mehreren Online-Händlern jedoch nur noch zwischen 115 und 165 Euro.

Flexible Schreibtische
Natürlich kann man im Home-Office auch am Küchentisch arbeiten oder es sich auf einer Couch bequem machen. Auf Dauer ist dies jedoch keine Lösung – schon gar nicht für den Rücken. Wer hier früh gegensteuern will, kann dies mit einem flexiblen Schreibtisch tun, der sich nahtlos in der Höhe verstellen lässt und dadurch sowohl das Arbeiten im Stehen als auch Sitzen erlaubt. Modelle mit dieser praktischen Funktion sprießen derzeit wie Pilze aus dem Boden, beginnen preislich ab ca. 200 Euro und eigenen sich natürlich auch als Gaming-Schreibtisch. IKEA etwa bietet für 209 Euro das Modell Skarsta/Trotten an. Mittels Drehkurbel reguliert der Nutzer hier die Höhe zwischen 70 und 120 cm. Dazu gesellen sich großzüige 0,84 Quadratmeter Arbeitsfläche und zehn Jahre Garantie.

Keine Lust auf Kurbeln? Dann stellt das Modell Bekant eine interessante Alternative dar, die eine elektrisch gesteuerte Höhenanpassung zwischen 65 und 125 cm erlaubt und unter der 160x80 cm großen Arbeitsplatte noch ein Netz zum Ordnen von Kabeln bereitstellt. Dass elektronische Höhenverstellbarkeit keine 450 Euro kosten muss, beweist indes der Kölner Schreibtisch-Spezialist Flexispot.de. Das Einsteigermodell mit gleich großer, ebenfalls weißer Arbeitsplatte ist hier bereits für ca. 350 Euro erhältlich. Wer mag, kann zudem aus vielen weiteren Farben wählen und Zubehör wie einen Kabelkanal, PC- und Monitorhalterung, Rollcontainer, Schubladen etc. im Online-Konfigurator direkt hinzufügen. (soe/bpf)

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